27082018

Vorwort 
Der wohl persönlichste Blogpost den ich je geschrieben habe... glaube ich. Und warum? Weil einen die Vergangenheit manchmal einholt und weil ich gerne anderen Menschen Mut machen möchte.
Aus mehreren Gründen und vor allem, weil ich ein doch viel zu netter Mensch bin, werden hier keine Namen genannt.

Jetzt weiter im Geschehen 

Manchmal, wenn ich schon lange nicht mehr daran gedacht habe, kommt auf einmal alles wieder hoch.
Gedanken darüber, wie schrecklich "Kinder" doch sein können.
Immer, wenn ich anfange über Body Positivity nachzudenken und gerade anfange mich damit zu identifizieren muss ich an die Vergangenheit denken.
An mich vor zehn Jahren. Diejenige erste, die Brüste und ein breiteres Becken hatte. An diejenige, die zu schüchtern und leise war. Und gleichzeitig damit schwirren mir Dinge wie "Wenn Lisa atmet, platzt ihr Bluse" auf der geöffneten Tafel im Kopf herum. Wenn ich in Menschenmengen laut lache, frage ich mich manchmal doch noch, ob jetzt jemandem das Wort "Pferdefresse" in dem Kopf herumschwirrt. 
Elf Jahre nach dem ganzen Mist, elf Jahre nach physischen und körperlichen Terror ist das geschehene noch immer tief in mein Hirn gebrannt.
Und das obwohl ich weiß, dass Empathie so viel mehr wert ist und auch, dass nicht jeder gleich aussehen kann und  vorallem muss!

Die Tage ist mir eine Geschichte eingefallen, die ich gerne teilen möchte:
Vor langer Zeit, in der Schule, im Sportunterricht wurde wieder einmal ein Mädchen aus der Klasse wegen ihrem Nachnamen geärgert. Keiner kann etwas für seinen Nachnamen aber das verstehen "Kinder" wohl einfach noch nicht.
Obwohl alle hätten alt genug sein müssen, um zu verstehen, dass dieses Mädchen nichts dafür kann ärgerten sie solange, bis das Mädchen schlussendlich in Tränen ausbrach.
Als sie verweint vorne neben der Lehrerin stand, fragte die Lehrerin irgendwas und bevor jemand antworten konnte, ging ich nach vorne und nahm meine Mitschülerin in den Arm.
Ganz ohne hier die Mutter Teresa spielen zu wollen, bin ich aufgestanden, weil ich nachvollziehen konnte, wie sich dieses Mädchen gerade fühlte und weil ich mir auch immer jemanden gewünscht hatte, der mich in den Arm nimmt.
Genau in diesem Moment erkannte ich, dass ich Menschen lieber in den Arm nehme und sie tröste, statt ihnen hinterher zu rennen, ihnen gefallen zu wollen oder ihren Idealen entsprechen zu wollen. 

Am Ende des Tages kann jeder einzelne stolz auf sich sein. Stolz darauf, was er erreicht hat. Man darf stolz auf sich sein, man darf sich mögen und es ist am Ende des Tages sowas von scheiß egal was die Leute über dich denken. Hauptsache du bist glücklich. Hauptsache du hattest Spaß und hauptsache du bleibst menschlich.
PROST.

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