30092019

Alles  gut oder lieber alles wird enden? Kann man das endgültigste aller Enden als gut bezeichnen? Mir kreisen lauter Gedanken durch den Kopf. Zwischendurch sind sie ganz leise und dann schreien sie so laut, dass ich sie nicht unterdrücken kann. Ich bin nicht gläubig im ursprünglichen Sinne aber ich möchte mir gerne vorstellen, dass unsere Liebsten immer bei uns sind. Auf uns schauen und uns beschützen. Was ist dann, wenn man als Demenzkranker stirbt? Wenn es da oben wirklich jemanden gibt, kann er dann alles heilen? Heilt er nur körperliche Beschwerden? Kann er auch das Gedächtnis oder gar die Seele heilen? Wenn es keinen gibt und man einfach so „dahinschwebt“, weiß man dann überhaupt, auf wen man blicken oder aufpassen kann? Ich hoffe, dass ich noch ganz viel Zeit habe darüber nachzudenken und zu einem guten Gedankenziel zu kommen. Hoffentlich wird alles nochmal besser.

Bin ich feige, weil ich mich dem nicht stellen möchte? Oder bin ich einfach nur egoistisch und bilde mir ein, dass es auch für ihn zu viel Stress wäre. Was, wenn er mich doch erkennt... Was wenn nicht… Halte ich das aus? Möchte ich das sehen? Könnte ich noch einmal sein lachen hören? Was wenn ich es irgendwann vergesse?

Vor zwei Wochen hat sich eine unserer Hochzeitseinladungen auf den Weg gemacht. Auf den Weg zu einem Herzensmenschen. Dass dieser Mensch mich jetzt, zwei Wochen später, nicht mehr erkennt… Das hätte ich nie gedacht. Es trifft oft und auch in diesem Fall die Falschen. Genau jetzt hat es einen ganz besonderen Menschen erwischt. 
Ich liebe dich Opa.

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